Laut Prognose zur Strompreisentwicklung sollen die Energiepreise im kommenden Jahr weiter steigen. Mit einer Preiserhöhung von rund 3,7 Prozent im bundesweiten Durchschnitt erreichen die Strompreise ein neues Rekordniveau. Und das, obwohl sich die EEG-Umlage ab 2022 mit 3,723 Cent pro Kilowattstunde auf dem niedrigsten Stand seit zehn Jahren befindet.
Werden die Preise für Strom langfristig auf diesem hohen Niveau bleiben oder vielleicht sogar noch weiter steigen? Gibt es eine neue Energiewende, bei der die Preise letztendlich sogar sinken werden? Wer eine Prognose der Strompreisentwicklung wagen möchte, muss sich zunächst einmal mit der Preisbildung auf den Strommärkten vertraut machen.
Das Wichtigste zur EEG-Umlage
2022 beträgt die EEG-Umlage 3,723 Cent pro Kilowattstunde.
Damit erreicht sie das Niveau von 2012.
Die EEG-Umlage soll den Ausbau der Erneuerbaren Energien fördern und ist gesetzlich festgelegt.
Die Höhe der EGG-Umlage für das Folgejahr wird jedes Jahr im Oktober bekannt gegeben.
Sie muss von allen privaten Haushalten pro verbrauchte Kilowattstunde Strom bezahlt werden.
Diese Faktoren haben Einfluss auf die EEG-Umlage
Die EEG-Umlage dient der Finanzierung des Ausbaus Erneuerbarer Energien. Die Tatsache, dass Erneuerbare Energien gegenüber fossilen Energieträgern immer wettbewerbsfähiger werden, ist laut Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier einer der Gründe für die sinkende EEG-Umlage. Ziel sei es, die EEG-Umlage so schnell wie möglich komplett abzuschaffen und so den Verbrauchern eine Entlastung zu bieten.
Grundsätzlich beeinflussen mehrere Faktoren die Höhe der EGG-Umlage:
der Börsenstrompreis
die Höhe des Letztverbrauchs
der EEG-Kontostand
die Liquiditätsreserve
Zubau aus Anlagen, die Strom aus Erneuerbaren Energien erzeugen
Die gestiegenen Einnahmen des EEG-Kontos durch höhere Strompreise an der Börse im letzten Jahr förderten den Rückgang der EEG-Umlage. Dank der hohen Vermarktungserlöse für Erneuerbaren Strom hat sich auch der Förderbedarf reduziert. Neben dem Überschuss des EGG-Kontos aus dem vorangegangenen Jahr erhält die EEG-Umlage 2022 einen Bundeszuschuss in Höhe von 3,25 Milliarden Euro, der aus der eingeführten der CO2-Abgabe folgt.
Warum steigt der Strompreis trotz sinkender EEG-Umlage?
Trotz sinkender EGG-Umlage befürchten Experten, dass der Strompreis weiter steigen wird. So wird ein Strompreisanstieg von rund 3,7 Prozent im bundesweiten Durchschnitt prognostiziert. Der Grund hierfür liegt unter anderem in den gestiegenen Netzentgelten. Dabei handelt es sich um eine Gebühr des Netzbetreibers, die anfällt, sobald Strom durch das Versorgungsnetz geleitet wird. Diese Netzentgelte sollen die Modernisierung, Wartung und den Ausbau des Stromnetzes sicherstellen. Natürlich zahlt der Energieanbieter die Gebühren nicht aus eigener Tasche, sondern stellt diese als sogenannte Netznutzungsentgelte dem Verbraucher in Rechnung. Da helfen zum Leidwesen der Stromkunden auch die meisten Preisgarantien nicht weiter. Die Änderung von Steuern und Umlagen werden davon in der Regel nicht umfasst, sodass der Versorger bei der Anhebung von staatlichen Abgaben diese trotzdem an seine Kunden weiter geben kann.
So schützt du dich vor Strompreiserhöhungen
Erhöht der Energieversorger den Stromreis, steht allen Kunden ein 14-tägiges Sonderkündigungsrecht zu. Deshalb solltest du im Falle eine Preiserhöhung immer einen Stromvergleich durchführen und den Stromanbieter wechseln. Nur so kannst du den steigenden Energiereisen entgegenwirken und deine Fixkosten langfristig reduzieren.