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Wie könnte eine Prognose der Strompreisentwicklung aussehen?

Strompreisentwicklung Prognose 2021- 2022

Nicht erst seit Angela Merkel die Energiewende beschlossen hat, ist die Prognose der Strompreisentwicklung für die Verbraucher und die Politik zu einem ärgerlichen Dauerthema geworden. Trotz aller möglichen Maßnahmen zum Energiesparen sind die Stromrechnungen in den deutschen Haushalten in den vergangenen Jahren stetig weiter angestiegen. Viele stellen sich jetzt natürlich die bange Frage: Wie sieht die Prognose der Strompreisentwicklung in den kommenden Jahren aus?

Werden die Preise für Strom langfristig auf diesem hohen Niveau bleiben oder vielleicht sogar noch weiter steigen? Gibt es eine neue Energiewende, bei der die Preise letztendlich sogar sinken werden? Wer eine Prognose der Strompreisentwicklung wagen möchte, muss sich zunächst einmal mit der Preisbildung auf den Strommärkten vertraut machen.

Warum wird der Strom stetig teurer?

2014 war das letzte Jahr, in dem die Strompreisentwicklung nach unten tendierte, in den Jahren zuvor waren die Stromkosten für die privaten Haushalte immer weiter angestiegen. Die Stromanbieter haben dies stets mit der Erhöhung der sogenannten EEG-Umlage begründet. Sicher gab es einige Anbieter, die ihre Preise sogar noch nach dem Anstieg der umstrittenen Umlage stabil halten konnten, aber erst 2014 haben viele Anbieter ihre Preise dann gesenkt.

Lange durften sich die Verbraucher in Deutschland aber nicht freuen, denn der Strompreis stieg sowohl 2016 als auch 2017 erneut an. Eine kurzfristige Prognose der Strompreisentwicklung, den sogenannten Stromtrends, ist vergleichsweise einfach, eine langfristige Prognose zur Strompreisentwicklung hingegen deutlich schwieriger.

Ist die Liberalisierung schuld?

1998 kam es zur Liberalisierung auf dem Strommarkt und damit hielt die freie Marktwirtschaft auch auf diesem Gebiet Einzug. Vor 1998 hatten die Bürger keine große Auswahl beim Stromanbieter, sie mussten den Strom des Anbieters vor Ort nehmen. Die Versorgungsgebiete selbst haben die Stromkonzerne untereinander aufgeteilt und die Verbraucher konnten nicht wechseln. Seit 1998 jedoch kann jeder Privatkunde in Deutschland unter einer großen Zahl von Stromanbietern wählen.

Erwartet wurde damals eine ähnliche Entwicklung wie auf dem Markt für Telekommunikation. Die Politik hatte aber nicht mit den schlechten Erfahrungen gerechnet, die sehr viele beim Wechsel des Telefon-Anbieters machen mussten.

Diese schlechten Erfahrungen übertrugen die Bürger jetzt ebenfalls auf den liberalen Strommarkt. Bis heute scheuen viele Menschen immer noch davor zurück, ihren Stromanbieter zu wechseln, weil sie sich davor fürchten, nicht mehr mit Strom versorgt zu werden.

Warum wird so wenig gewechselt?

Die Bundesnetzagentur geht inzwischen davon aus, dass mehr als die Hälfte der Stromkunden noch nie ihren Anbieter gewechselt hat. Sie stecken in der oftmals sehr teuren Grundversorgung fest und machen sich keine Gedanken über die Prognose der Strompreisentwicklung. Aus der Sicht von Experten fehlt den Stromanbietern der Anreiz und zugleich der Wille, die Preise nach unten zu korrigieren. Da es keinen Druck durch einen Wettbewerb gibt, den nur der Verbraucher erzeugen kann, wird die Prognose der Strompreisentwicklung weiter nach oben zeigen.

Viele sehen jetzt aber eine Art Trendwende, denn bei immer mehr Kunden setzt ein Umdenken ein. Dies liegt mit ziemlicher Sicherheit auch daran, dass sich die Stromrechnungen in einigen Regionen mehr als verdoppelt haben. Bei vielen Verbrauchern, die sich umweltbewusst verhalten und in vielen Bereichen des alltäglichen Lebens versuchen, Strom zu sparen, hört das Verständnis auf. Besonders ärgerlich ist die Tatsache, dass sehr viele Bürger die Sparmaßnahmen ausgeschöpft haben, soweit sie konnten, aber die Stromrechnung trotzdem wieder höher ist.

Wie viel Schuld trifft die EEG-Umlage?

Nach dem Atomunglück im japanischen Fukushima im Jahre 2011 hat Angela Merkel praktisch im Alleingang von heute auf morgen die Energiewende eingeläutet. Bis zum Jahr 2022 sollten alle Atomkraftwerke in Deutschland abgeschaltet werden, statt dessen gibt es Ökostrom. Die Einspeisung dieses Stroms aus Wasser, Sonne, Wind oder Biomasse hat nach dem Gesetz seit Längerem den Vorrang vor dem herkömmlich erzeugten Strom. Damit wird den Unternehmen, die den „grünen Strom“ erzeugen, zugesichert, dass sie ihren Strom zu jeder Zeit ins Netz einspeisen können und dass ihnen der Ökostrom auf jeden Fall abgenommen wird. Eine Prognose der Strompreisentwicklung ist in diesem Fall sehr einfach, denn die sogenannte Einspeisevergütung garantiert einen festen Preis, und zwar für die Dauer von 20 Jahren.

Wie jedoch wird das Ganze finanziert? Ganz einfach, über die viel gescholtene EEG-Umlage. Von vielen Stromanbietern wird diese Umlage auch gerne als staatliche Abgabe dargestellt, gegen die sie leider nichts unternehmen können. Diese Aussage stimmt so nicht, denn die Stromkonzerne werden nicht gezwungen, die Kosten an die Bürger weiterzugeben. Durch den rasanten Ausbau der erneuerbaren Energien, der nach dem Atomausstieg noch mal richtig Fahrt aufgenommen hat, stieg zugleich der Anteil der Vergütungen mit Garantie. Kostete die Kilowattstunde 1995 noch 16 Cent, so sind es heute knapp 30 Cent und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht.

Die Prognose der Strompreisentwicklung in Europa

Europa präsentiert sich zwar gerne als eine Einheit, jedoch bei den Strompreisen liegen zwischen den einzelnen Ländern Welten. Mit seinen knapp 30 Cent steht Deutschland schon sehr weit oben auf der Liste der Länder, in denen der Strom besonders teuer ist. Nur in Dänemark müssen die Bürger noch mehr für den Strom zahlen. In den Niederlanden liegt der Preis für eine Kilowattstunde Strom unter 20 Cent, in Frankreich sind es sogar nur 15 Cent. Die Italiener sind mit 23 Cent etwas höher, aber trotzdem noch deutlich niedriger als Deutschland.

Selbst beim Strom für die Industriekonzerne ist Deutschland vorn mit dabei. Den Spitzenplatz mit 17 Cent belegt aber Italien, in Deutschland sind es im Schnitt 14 Cent. In Frankreich liegt der Industriestrom unter der Marke von zehn Cent. Entsprechend günstig können die Betriebe produzieren, was sich dann wieder auf günstige Preise für die Verbraucher auswirkt.

Warum sich ein Wechsel lohnt

Man muss kein Hellseher sein, wenn es um die Prognose der Strompreisentwicklung in Deutschland geht. Alle, die versuchen, die Stromrechnung auf einem bezahlbaren Niveau zu halten, sollten nach Möglichkeit nur kurzfristige Laufzeiten mit dem Stromanbieter vereinbaren, um immer flexibel zu bleiben. Steigen die Preise dann nach einem Jahr, kann wieder gewechselt werden und so bleiben die Strompreise einigermaßen stabil. Wer sich langfristig, vielleicht für die Dauer von zwei Jahren an einen Anbieter binden will, sollte auf die Preisgarantie achten.